doi:10.1007/s00120-022-01824-5...
Springer
Urology
2022
11/14/2022
Against the background of the changes in the collective bargaining agreement—for municipal hospitals in the version of January 1, 2021, and for university hospitals in the version of March 7, 2020—this article deals with the legal consequences of chronic violations of the German Working Hours Act in medicine, but especially in surgical specialties such as urology.
It includes an overview of current law and sanctions for violations and highlights responsibilities as well as exceptions.
It is important to clarify the distribution of responsibilities with regard to working hours in the institution concerned in order to avoid fines and, in the worst case, imprisonment.
It should also be clear who is liable in specific cases for persistent working time violations.
When changing duty models, it is important to bear in mind that this can lead to a considerable deterioration in the opportunities for further training and education of physicians, meaning that in the long term the compatibility of further training in line with working hours can only be achieved with sufficient staffing of the hospitals.
In some cases, this is diametrically opposed to economic interests in the health care system and thus presents an almost insoluble dilemma.
In the view of the working group, structural changes in the diagnosis-related group (DRG)-based inpatient sector are needed in the near future.
Vor dem Hintergrund der Tarifvertragsänderungen, für die kommunalen Kliniken in der Fassung vom 1.
Januar 2021, für die Universitätskliniken in der Fassung vom 7.
März 2020, beschäftigt sich der vorliegende Artikel mit den rechtlichen Konsequenzen chronischer Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz in der Medizin, insbesondere aber in chirurgischen Fächern wie der Urologie.
Er beinhaltet eine Übersicht über geltendes Recht und Sanktionierungen von Verstößen und beleuchtet Zuständigkeiten sowie Ausnahmeregelungen.
Es gilt, die Verteilung der Zuständigkeiten hinsichtlich der Arbeitszeiten im betroffenen Betrieb zu klären, um Geldstrafen und im schlimmsten Falle Freiheitsstrafen zu vermeiden.
Zudem sollte klar sein, wer im konkreten Fall von beharrlichen Arbeitszeitverstößen haftet.
Bei der Umstellung von Dienstmodellen gilt es zu berücksichtigen, dass es dadurch zu einer erheblichen Verschlechterung der ärztlichen Weiterbildungsmöglichkeiten bzw.
Ausbildung kommen kann, so dass auf Dauer die Vereinbarkeit von arbeitszeitgerechter Weiterbildung nur mit ausreichender personeller Ausstattung der Kliniken zu stemmen scheint.
Dies steht z. T. diametral zu ökonomischen Interessen im Gesundheitswesen und stellt damit ein schier unlösbares Dilemma dar.
Hier bedarf es aus der Sicht des Arbeitskreises in naher Zukunft struktureller Änderungen im Fallpauschalen (DRG) basierten, stationären Sektor.
Struck, J. P.,Neugebauer, F.,Stahl, L.,König, J.,Braun, M.,Westphal, J., 2022, Haftung für chronische Arbeitszeitverstöße in der Medizin – wann drohen Bußgelder und Freiheitsstrafen?, Springer